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09.11.2021

Wie Designprozesse Organisationen fit für die Zukunft machen

von Alexander Lis

Nicht erst seit Corona merken Unternehmen und Organisationen, dass die Fähigkeit zu permanentem Wandel die Grundlage für nachhaltigen Erfolg bildet. Klimakrise, Digitalisierung und Globalisierung sind weitere Treiber für massive Veränderungen von außen. Aber auch von innen heraus kommen neue Erwartungen: Nicht nur die Generation Y fragt verstärkt nach dem Sinn der Arbeit („Purpose“). Wir beim DBF haben in zahlreichen Kundenprojekten, aber auch als Dozenten in der Arbeit mit Studierenden gelernt: Design kann dabei helfen, sich den Zukunftsherausforderungen besser zu stellen.

 

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Meine fünf Thesen dazu:

1. Designprozesse sind gemeinsames Lernen

In der heutigen komplexen und sich rasant verändernden Welt (VUCA) kann niemand alleine alles wissen. Deshalb sind wir mehr denn je darauf angewiesen permanent voneinander zu lernen. Gute Designprozesse gelingen immer dann, wenn aus der Zusammenarbeit unterschiedlicher Menschen neues Wissen und Inspiration entsteht. So können in Design Thinking Workshops gemeinsam völlig neue Lösungen für wichtige unternehmerische Herausforderungen gefunden werden. Und nebenbei entsteht durch partizipative Prozesse auch eine höhere Identifikation und Ownership bei allen Beteiligten.

2. Das Ziel des Designs wird durch den Purpose bestimmt

Zentral für das Gelingen jeglicher Designprozesse ist ein gemeinsames Verständnis für das Ziel. Idealerweise ist dieser gemeinsame Antrieb nicht allein durch monetäre Anreize definiert, sondern durch einen höheren gesellschaftlichen oder individuellen Anspruch. Wir sehen gerade in der Arbeit mit Non-Profit-Organisationen, dass ein solches gemeinsames „höheres Ziel“ große Kräfte freisetzt. Diese intrinsische Motivation ermöglicht dann auch eine viel größere Offenheit und Freiheit im Denken und bedarf kaum externer Anreize. Führung mit und durch Purpose ist das Ziel.

Mehr zum Thema: Zielgerichtete Markenberatung für Organisationen

3. Digitalisierung bietet eine große Chance für Design

Entgegen anderer Überlegungen sind wir überzeugt, dass Digitalisierung nicht der Feind von Designprozessen ist, sondern eine gigantische Chance bietet. Der dosierte, zielgerichtete und gut moderierte (!) Einsatz digitaler Tools – von Teams über Discord bis Miro – macht Designprozesse schlank, schnell und effizient. Wichtig ist dabei, dass wir den Umgang mit diesen Tools ebenso erlernen müssen, wie wir den richtigen Gebrauch anderer Werkzeuge lernen. Für unsere Studierenden, die wir seit Beginn der Pandemie in digitalen Kreativ- und Lernprozessen anleiten ist die Verwendung der Tools schon selbstverständlich. Und ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil: Durch eine höhere Effizienz und den Wegfall von Arbeitswegen dank Digitalisierung bleibt auch mehr Zeit für Offline-Inspiration – in der Begegnung mit anderen Menschen, der Natur oder uns selbst stärken wir unsere Intuition und Ideenviefalt, die den Designergebnissen zugutekommt.

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4. Design und Strategie gehören zusammen

Wichtig ist mir nochmal zu betonen, dass ich in diesem Text und in unserer grundsätzlichen Arbeit von einem sehr weiten Designbegriff ausgehe. Design ist heute weit mehr als ein Logo oder das CD-Manual. Letztendlich darf sich Design bei einer rasant wachsenden Zahl immer neuer Touchpoints zwischen Kund*in/ Anwender*in/Nutzer*in und Produkt/Unternehmen/Organisation nicht in Millimeter-Abmessungen und Pantone-Farbangaben erschöpfen. Wie schon das Danish Design Institute in seiner berühmten Design Ladder definiert hat: Wir sollten Kreativarbeit als Teil der Strategieentwicklung verstehen. So wird Design zum integralen Teil der Wertschöpfungskette jeder Organisation.

Mehr zum Thema: Corporate Design & Branding-Workshops für Organisationen

5. Mit Design erschließt man sich die Zukunft

Ich würde auf dieser Leiter sogar noch einen Schritt weitergehen: Mit Designprozessen erschließen sich Unternehmen und Organisationen ihre Zukunft. Sie helfen dabei mögliche lohnenswerte und wünschenswerte „Zukünfte“ zu entdecken und sie agil umzusetzen. Sie weiten den Möglichkeitshorizont und helfen dabei auch ganz praktisch die Schritte in die Zukunft zu gehen: sei es in den Bereichen der Digitalisierung, der Organisationsentwicklung, Innovationsprojekten oder der Marken- und Kommunikationsarbeit. Auch deshalb ist es so wichtig, dass Designprozesse selbstverständlich Chefsache sein sollten und weite Teile der Organisation integrieren müssen. Gerne helfen wir unseren Kunden dabei, solche Prozesse aufzusetzen.

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